Rückblick
Was alles im ersten Monat geschah:
Ein Monat GEBRANDMARKT.
Alles startete im Frühsommer 2023. Wie immer verbrachte ich jede freie Minute im Stall, wo ich gerade im Gras hockte und meinen Vierbeinern beim Grasen zusah, als mir etwas ins Auge stach. Meine Gedanken begannen zu kreisen, und die Idee einer Geschichte war geboren. Ich musterte das Brandzeichen meines Pferdes genauestens. Dabei verknüpfte ich dieses symbolisch mit all den Dingen, die mir von der Gesellschaft angeheftet worden waren. Als ich an jenem Abend nach Hause kam, hockte ich mich an den Schreibtisch und kritzelte diesen Gedanken in mein Notizbuch. Ich dachte es würde dabei bleiben. Doch ich grübelte immer weiter, dachte über Momente nach, in denen Menschen für ihr Leben lang gezeichnet worden waren. Da ich schon immer eine gute Beobachterin gewesen war und Momente genauer wahrnahm als viele andere, ließ ich mich von Situationen, die ich am Rande miterlebt hatte, inspirieren. So entstand aus meiner Liebe zum Beobachten und Analysieren die Grundlage für mein Buch. Als Ausgangspunkt stand dabei immer die Idee des Brandzeichens, also dem Stempel, der einer Person aufgedrückt wurde, im Vordergrund. Ich wollte Schicksale beschreiben und zeigen, wie sehr Personen dadurch verändert werden können. Schritt für Schritt erweiterte ich meine Geschichte und ehe ich mich versehen konnte, hatte ich mein erstes Manuskript auf meinem Schreibtisch liegen. Ich hatte niemandem davon erzählt, bevor ich nicht den letzten Satz beendet und mich dazu entschieden hatte, diese Geschichte in die Welt tragen zu wollen. Am 1. Februar war es dann so weit und ich konnte mein kleines Werk endlich in meinen Händen halten.






Was im Februar so geschah:
An einem regnerischen Tag stapften meine Mutter und ich, jeweils mit einem Paket voller druckfrischer Bücher bepackt, in die Stadt Hallein, um mein Buch – im besten Falle – in die Buchhandlungen zu bringen. Überwältigt vom Zuspruch durfte ich mein Buch in den Buchhandlungen „Leseträume“ und „Keltenbuchhandlung“ in Hallein zum Verkauf anbieten. Ein erster großer Schritt war geschafft.
17. Februar: meine erste Lesung
Zum ersten Mal durfte ich mein Buch vor Publikum präsentieren und Ausschnitte daraus vorlesen. In vorderster Front durfte ich zwei meiner ehemaligen Lehrerinnen begrüßen. Ich war in meiner Schullaufbahn auf viele schlechte Lehrer*innen getroffen, doch diese beiden hatten all das ausgeglichen. Sie haben mir tatsächlich Dinge für mein Leben beigebracht, mir Werkzeug für die Zukunft mitgegeben und somit auch in indirekter Weise ihren Beitrag zu meinem Buch geleistet. Ich bin jedem der 30 Leute, die meinen Textausschnitten zuhörten, dankbar, dass sie sich so auf die Inhalte einließen und im Anschluss an den offiziellen Teil einen regen Gedankenaustausch möglich machten. Gefreut hat mich auch, dass ich einige meiner Bücher verkaufen und signieren durfte. Der größte Dank gilt aber meiner Familie, die mich von Anfang an unterstützt und begleitet hat. Danke an meine Mutter dafür, dass sie mir beigebracht hat, sich durchzusetzen, selbstbewusst zu sein und für Dinge einzustehen, die einem wichtig sind – ganz egal, was das auch sein mag. Danke an meinen Papa, der mir gezeigt hat, was harte Arbeit bedeutet und wie viel man damit erreichen kann.
Ende Februar stellte ich mein Buch in den Buchhandlungen in Salzburg vor und durfte mich darüber freuen, dass mein Roman in folgenden Buchhandlungen erhältlich ist: „Höllrigl“, „Stierle“ & „Rupertusbuchhandlung“.
Was ist also mein Fazit?
Ich hatte immer das Gefühl, dass ich irgendwann ein Buch schreiben würde. Allerdings dachte ich dabei eher an mein 70-jähriges Ich in der Pension, das einen Liebesroman schreiben würde, um seine Langeweile zu vertreiben. Um ehrlich zu sein, habe ich all das, was im letzten Monat passiert ist, noch gar nicht ganz begriffen. Zu Beginn belächelte mich jeder, sagte mir, es sei schier unmöglich, sein Buch im Eigenverlag zu vertreiben. Doch Schritt für Schritt folgte eine Buchhandlung der anderen, ein Zeitungsartikel jagte den nächsten und das bringt mich zum jetzigen Zeitpunkt. Ich bin unglaublich dankbar für all die lieben Nachrichten und Rückmeldungen, die ich in den letzten Wochen erhalten durfte. Ich freue mich über jeden einzelnen Menschen, der sich die Zeit und Mühe macht, mir und meinem Buch Aufmerksamkeit zu schenken. Noch ein kleines bisschen mehr muss ich aber mir selbst dankbar sein. Dafür, dass ich mich getraut habe, meinem Traum nachzujagen.



